Mit dem Beginn des Industriezeitalters öffnete die
Dampfschiffahrt den Weg in die garantierte Freiheit und den
Wilden Westen der USA. New York war das Tor zur freien Welt
und Pennsylvanien, Mississipi und Dakota waren die Ziele der
Ding-Familien. Insbesondere die Einführung des Militärdienstes,
die Auflösung der Paulskirche und damit die Zerschlagung des
demokratischen Gedankens trieben eine junge enttäuschte
Generation aus der Heimat in die weite Ferne, die sich
schließlich nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871
und dem von Bismarck angezettelten Kulturkampf wie im
Gefängnis vorkamen. Viele Auswanderer mußten dieses Wagnis
mit dem Leben bezahlen. So meldete das Schwetzinger
Wochenblatt von 1866 die Sterberate der Überfahrt in das
gelobte Land: Die „England“ verlor 309 von 1218 Passagieren
(25%), die „Virginia“ 124 von 1043 Passagieren (12%), die
„Liverpool“ 65 von 434 (15%), die „Peruvian“ 114 von 785 (15%),
die „Johannis Martins“ 18 von 113 (16%) Passagieren, die
Schiffe lagen nach der Ankunft in New Yorck gewöhnlich
wochenlang in Quarantäne. Gottfried Mittelberger beschrieb in
seinem Buch das jammervolle Elend, das sich in der Regel auf
den Schiffen abspielte. Die Dingfamilien ließen sich dadurch
nicht abschrecken. Im Rahmender Familientreffen von 1990,
1995 und im Jahr 2000 haben sie uns ihre Odysee und
geradezu biblische Leidensgeschichte (Blizzards, Heuschrecken)
erzählt.