Er war stolz auf die Wurzeln der Familie und kaufte mir 10 Familienbücher ab. Er
wäre nicht Erhard, wenn er nicht die Vertrauen erweckende 600 Jahre alte
Familiengeschichte in Buchform verwendet hätte, die Geschäftspartner in
Osteuropa von seiner Loyalität zu überzeugen, eine Loyalität, die er auch von
seinen engen Mitarbeitern erwartete, aber nicht immer erfuhr. Deshalb versuchte
er stets kompetente Mitglieder der eigenen Familie in seinen Betrieb zu
integrieren, auf die er sich verlassen konnte, die seine Ideen umsetzen würden.
Reinhard Ding
30.04.2015*
Geniale Ideen
gepaart mit
unüberwindbarem
Optimismus,
Sprachbegabung,
aber auch
Sprachgewandheit
bescherten ihm
beruflich bald einen
ungeahnten
Höhenflug, der all
seine Träume wahr
werden ließ. Am
Ende gelang es ihm
sogar, Schweizer
Bürger zu werden.
Plagten ihn jedoch große familiäre Sorgen: holte er sich jahrelang Rat bei
meinem Vater, in technischen Dingen bei Volker, bei Krankheiten kam er zu
Christina und mir. In der Chirurgie in Heidelberg habe ich ihm Mut gemacht als
er ungeduldig zu verzweifeln schien, mit den Worten: Ein Ding wirft die Flinte
nicht ins Korn, sondern kämpft bis zuletzt. Erhard nickte mit dem Kopf, da er
nicht mehr sprechen konnte, stand auf und nahm bald das Ruder wieder in die
Hand.
So kehrte er immer wieder in den Schoß der Familie zurück: Ohne Zweifel war
Edingen für Erhard Heimat, die Familie Schutz und Geborgenheit.
*die Rede wurde am 24.04.2015 gehalten
anlässlich der Beerdigung von Erhard Ding